In der forensischen Klinik in Ansbach werden Menschen untergebracht, die unter maßgeblichem Einfluss einer psychischen Erkrankung oder im Rausch eine Straftat begangen haben. Die Patientinnen und Patienten werden von einem multiprofessionellen Team, u.a. bestehend aus Ärzten, Psychologen, Sozial-Pädagogen, Krankenpflegern und Fach-Therapeuten begleitet und, sobald es Krankheitsbild und Risikoabschätzung zulassen, auf eine Wiedereingliederung in die Gesellschaft vorbereitet.
Während ihrer Schreinerlehre lernen die Auszubildenden alles, was sie unter normalen Umständen auch in einem Handwerksbetrieb lernen würde. Diese Möglichkeit steht jedem forensischen Patienten offen – natürlich abhängig davon, ob es die Art und die Schwere der Erkrankung zulassen. Die Auszubildenden können während ihrer Therapiezeit eine Lehre beginnen oder auch fortsetzen, falls sie diese bereits vor ihrer Einweisung begonnen haben. Gerade zu Beginn der Therapie in der forensischen Klinik stehen den Patienten noch keine Ausgänge oder Lockerungen zu. Daher werden die Berufsschule und die überbetriebliche Ausbildung direkt in die Räumlichkeiten vor Ort verlegt. Für die theoretischen Inhalte steht ein eigener Schulungsraum mit PCs und entsprechender Software zur Verfügung.
Als Gesellenstück fertigte der letzte Lehrling einen Couchtisch bei dem eine Hälfte der Tischplatte hochgestellt werden kann. Als Holzart kam Räuchereiche und Eiche zum Einsatz. (siehe Bild anbei). Die theoretische und den zweiten Teil der praktischen Gesellenprüfung legte der Auszubildende erfolgreich mit den anderen Gesellen im Berufsschulzentrum Gunzenhausen ab.