Drei Monate nach dem Hackerangriff kehren die Bezirkskliniken Mittelfranken in die digitale Arbeitswelt zurück. Die IT-Systeme sind wieder in Betrieb, grundlegende digitale Anwendungen wieder verfügbar. Ein entscheidender Schritt auf dem Weg zurück in die Normalität, der durch eine effektive und strategische Krisenbewältigung in kurzer Zeit erreicht wurde.
Der Montag vergangener Woche markiert einen Meilenstein: Zum ersten Mal seit dem Hackerangriff loggten sich die Mitarbeitenden der Bezirkskliniken in ihre Computer ein und führten wichtige Kernprozesse wieder digital durch. „Ich freue mich, dass wir erfolgreich in den digitalen Arbeitsmodus zurückgekehrt sind. Mein besonderer Dank gilt unseren IT-Expertinnen und -Experten, die die Systeme in Rekordzeit wiederhergestellt haben, wie auch allen Mitarbeitenden, die die Patientenversorgung mit großem Einsatz und in hoher Qualität aufrechterhalten haben“, sagt Dr. Matthias Keilen, Vorstand der Bezirkskliniken Mittelfranken, und ergänzt: „In dieser Krisensituation haben wir große und wichtige Unterstützung erfahren durch unseren Verwaltungsrat und insbesondere Bezirkstagspräsidenten Peter Daniel Forster, das Landesamt für Sicherheit sowie Expertinnen und Experten anderer Kliniken der Bezirke. Dafür spreche ich allen Beteiligten meinen herzlichen Dank aus.“
Auch Bezirkstagspräsident Peter Daniel Forster freut sich über die schnelle Wiederherstellung der IT-Systeme: „Die vorübergehende Rückkehr zu analogen Arbeitsmethoden erhöhte den Aufwand auf den Stationen und in der Verwaltung spürbar. Daher herzlichen Dank an alle Mitarbeitenden für das große Engagement und ihre Geduld im Umgang mit dieser Krise. Ich bedanke mich auch bei der Unternehmensleitung und den Klinikleitungen, deren professionelles Krisenmanagement maßgeblich zur Bewältigung dieser Situation beigetragen hat.“
Schnelle Wiederherstellung dank strategischer Krisenbewältigung
Schon wenige Tage nach dem Hackerangriff Ende Januar erarbeitete der Krisenstab mit den IT-Expertinnen und -Experten eine detaillierte Roadmap für die Wiederherstellung der Systeme. Dabei identifizierten die Verantwortlichen alle Anwendungen, die für einen reibungslosen Klinikbetrieb unverzichtbar sind. Diese Prioritätenliste arbeiteten die Fachkräfte in den vergangenen drei Monaten konsequent ab. Das Ergebnis: Die wichtigsten Kernprozesse in den Bezirkskliniken Mittelfranken laufen heute wieder digital ab. Dazu gehören zum Beispiel die Patientendokumentation, die Kommunikation mit Krankenkassen oder die Arbeitszeiterfassung. Außerdem haben die Mitarbeitenden wieder Zugriff auf grundlegende und alltägliche digitale Arbeitsmittel wie Outlook und weitere Office-Anwendungen. Sowohl die interne Kommunikation als auch die externe Erreichbarkeit sind wieder hergestellt.
Zurzeit konzentrieren sich die IT-Expertinnen und -Experten darauf, schrittweise weitere Einzel- und Spezialanwendungen in das IT-System zu integrieren. Ziel ist, nicht nur den technischen Zustand der IT vor dem Angriff wiederherzustellen, sondern auch umfassende Systemaktualisierungen und -upgrades durchzuführen. Dies ermöglicht es den Bezirkskliniken, gestärkt aus der Krise hervorzugehen, mit einer schlankeren, moderneren und sichereren IT-Infrastruktur als vorher.
„Digitale Prozesse haben heute einen entscheidenden Einfluss darauf, wie gut und schnell Patientinnen und Patienten versorgt werden“, betont Dr. Matthias Keilen. „Deshalb dürfen IT-Systeme nicht zur Achillesferse von Krankenhäusern werden. Angesichts der jüngsten Cyberangriffe auf Krankenhäuser muss die Politik Lösungen entwickeln und ausreichende Mittel bereitstellen, um die IT von Gesundheitseinrichtungen wirksam zu schützen. Das Know-how, das wir uns in den vergangenen Monaten angeeignet haben, stellen wir dabei gerne zur Verfügung.“