Digitale Kunsttherapie

Wie in Zeiten von Corona die Kunsttherapie digitalisiert wurde

Als offiziell bekannt wurde, dass ambulante Patient*innen nicht mehr zu den kunsttherapeutischen Gruppen- und Einzelsitzungen kommen konnten, stellten sich die Therapeutinnen die Frage, wie es weitergehen könnte. Durch telefonische Kurzkontakte konnte man mit den Patient*innen in Kontakt bleiben. Doch aus kunsttherapeutischer Perspektive war diese Art von Kontakt doch etwas seltsam – Das Medium Kunst ist primär nonverbal.
Die Kunsttherapeutinnen der Frankenalb-Klinik Engelthal fanden aber schnell eine Lösung, wie sie die Therapie digitalisieren können. Pro Woche wurde ein kunsttherapeutischer Impuls versendet, den die Patient*innen als Einladung zum kreativen Handeln sehen konnten. Die entstandenen Kunstwerke wurden mit der Kamera festgehalten und an die Therapeutinnen zurückgesendet. Im Anschluss wurden diese anonymisiert an alle Teilnehmer*innen weitergeleitet, damit alle Teilnehmer*innen Einblicke in die Werke der anderen erhalten kann.

Diese Idee stieß auf große Offenheit bei allen Patient*innen. So kamen Aussagen wie „Wie schön, dass wir in dieser Situation nicht alleine gelassen werden.“, „Alleine komme ich nicht zu Kunst.“, „Mir fehlen die wöchentlichen Treffen in der Kunsttherapie sehr.“

Die Patient*innen erlebten die Impulse als eine Art „Fixpunkt in der Woche“, als Freiraum und Zeit für sich selbst. Die Online-Kunsttherapie war ein wichtiges und strukturgebendes Element.