Erlangen – Über 40 Jahre prägte er die Entwicklung des Klinikums am Europakanal in Erlangen – am 31. Dezember 2022 geht Dr. Andreas Ahnert, Chefarzt der Klinik für Psychiatrie, Sucht, Psychotherapie und Psychosomatik, in den Ruhestand, um sich neuen Aufgaben zu widmen. Dr. Ulrich Kastner tritt am 1. Januar 2023 die Nachfolge an.
Es kommt nicht oft vor, dass ein Arzt seine gesamte Laufbahn in einer Klinik verbringt. Dr. Andreas Ahnert ist dies gelungen. Mehr als vierzig Jahre war er im Klinikum am Europakanal für viele Patientinnen und Patienten da und bildete zahlreiche Assistenzärztinnen und -ärzte aus. Mit seinem Fachwissen und seiner Leidenschaft trieb er die Weiterentwicklung des Klinikums am Europakanal und der Bezirkskliniken Mittelfranken voran – in medizinscher und organisatorischer Hinsicht.
„Mit Dr. Andreas Ahnert verabschieden wir uns von einem Chefarzt, der immer ein Aushängeschild der Bezirkskliniken Mittelfranken war und viel zum Erfolg unseres Klinikverbunds beigetragen hat“, sagt Dr. Matthias Keilen, Vorstand der Bezirkskliniken Mittelfranken. „Wir bedanken uns für seine zahlreichen Verdienste und wünschen ihm alles erdenklich Gute!“
Dr. Andreas Ahnert studierte von 1975 bis 1981 Medizin an der Universität Erlangen-Nürnberg. Schon bald nach der Promotion führte ihn sein Weg an das Klinikum am Europakanal Erlangen, dem er sein ganzes Berufsleben treu blieb. Die wichtigsten Stationen seiner Karriere: Assistenzarzt, Leitender Arzt der Institutsambulanz und der Sozialpsychiatrischen Abteilung, Oberarzt der Allgemeinpsychiatrie und der Tagesklinik Fürth, Kommissarischer Chefarzt der Psychiatrischen Klinik und seit 2010 Chefarzt der Klinik für Psychiatrie, Sucht, Psychosomatik und Psychotherapie.
Zu seinen großen Verdiensten gehört der Aufbau der Institutsambulanz im Klinikum am Europakanal. „Ich startete 1990 allein, ohne Team und mit einer geringen Zahl an therapeutischen Angeboten“, erzählt Dr. Andreas Ahnert. „Daraus wurde in wenigen Jahren eine der größten psychiatrischen Institutsambulanzen Bayerns – mit 62 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, 31 Kooperationen und über 34 Gruppentherapieangeboten.“
Darüber hinaus baute Dr. Andreas Ahnert zwei Tageskliniken mit Ambulanzzulassung mit auf, zuerst in Fürth, dann in Neustadt a. d. Aisch. „Mit diesen Tageskliniken können wir vielen Patientinnen und Patienten eine hochwertige, wohnortnahe Versorgung bieten“, sagt Dr. Andreas Ahnert. „Dadurch werden Patientinnen und Patienten nicht aus ihrem gewohnten Umfeld, ihren sozialen Beziehungen oder ihrer Wohnsituation gerissen. Diese Stabilität kann entscheidend zum Erfolg einer Behandlung beitragen.“
Als Chefarzt trieb Dr. Andreas Ahnert die Zusammenführung der Klinik voran und integrierte die bislang eigenständige Fachklinik für Suchterkrankungen in die Klinik für Psychiatrie, Sucht, Psychosomatik und Psychotherapie. Patientinnen und Patienten profitieren dadurch bis heute von einer breit aufgestellten Klinik, die ein großes Spektrum an Leistungen abdeckt – für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter wurden die Prozesse schlanker, schneller und effizienter.
Seine langjährige Erfahrung brachte Dr. Andreas Ahnert auch beim Neubau der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie in Fürth ein. Von der Standortfindung bis zur Eröffnung unterstützte er das Projekt mit seiner Expertise, seinem Detailwissen und viel Enthusiasmus.
Dr. Ulrich Kastner tritt Nachfolge an
Die Nachfolge tritt zum 1. Januar 2023 Dr. Ulrich Kastner an, der seit 2014 als Chefarzt die Fachbereiche Krisenintervention, Alterspsychiatrie und Psychotherapie der Klinik Psychiatrie und Psychotherapie der Helios Fachkliniken Hildburghausen leitet. 2016 übernahm er zusätzlich die Aufgaben des Ärztlichen Direktors. Dr. Kastners persönliche Schwerpunkte liegen in den Bereichen Transition, Stress- und Traumafolgeerkrankungen, Suizidalität, Borderline-Persönlichkeitsstörungen sowie der Diagnostik und Therapie von neuropsychosomatischen Erkrankungen. Am 13. Januar 2023 wird er im Rahmen einer Amtseinführung offiziell in den Bezirkskliniken Mittelfranken begrüßt.