Von den im Klinikum am Europakanal verbauten asbesthaltigen Baumaterialien geht keine konkrete Gefahr aus – zu diesem Ergebnis kommt eine Überprüfung des von den Bezirkskliniken Mittelfranken beauftragten hierauf spezialisierten Ingenieurbüros.
Im Februar dieses Jahres wurden bei einer Schadstoffüberprüfung im Rahmen der Neubauplanungen für das Klinikum am Europakanal in einem Arbeitsraum im Untergeschoss des Technikgebäudes erhöhte Asbestwerte in der Raumluft festgestellt. Ursache waren beschädigte Brandschutzverkleidungen an technischen Einrichtungen.
Neben den erforderlichen Sofortmaßnahmen, wie der Schließung des betroffenen Bereichs, wurden in den vergangenen Monaten großräumig angelegte Messungen auf dem Klinikgelände durchgeführt. Die Untersuchungen haben gezeigt, dass im gesamten Klinikum am Europakanal festgebundene asbesthaltige Materialien sowie Materialien mit künstlichen Mineralfasern (KMF) verbaut sind. Mit diesem Ergebnis war zu rechnen, da in vielen alten Gebäuden der 70er Jahre Asbest ein üblicher und in vielfacher Weise eingesetzter Baustoff war. Solange es sich jedoch um festgebundenen asbesthaltiges Material handelt, welches keiner Witterung ausgesetzt war oder beschädigt wurde, werden in der Regel keine schädigenden Fasern freigesetzt. Gleiches gilt für KMF-haltige Baumaterialien.
In allen Gebäuden, in denen asbest- und KMF-haltiges Material nachgewiesen wurde, führte das Ingenieurbüro Genesis zusätzlich Raumluftuntersuchungen durch. Laut Gutachten konnte in keinem der betroffenen Bereiche eine erhöhte Konzentration an Asbest- oder KMF-Fasern in der Raumluft nachgewiesen werden. Bei dem verbauten Asbest handelt es sich somit definitiv um festgebundenen Asbest, der wie auch die KMF-haltigen Baustoffe keine Fasern freisetzt. Die Räume können daher ohne Einschränkung weiter genutzt werden. Für den normalen Klinikbetrieb müssen keine weiteren Sicherheitsmaßnahmen ergriffen werden.
Unterhalts-, Abbruch- oder Sanierungsarbeiten hingegen, bei denen Eingriffe in die Bausubstanz stattfinden und damit Fasern freigesetzt werden können, unterliegen den gesetzlichen Sicherheitsbestimmungen. Alle internen Mitarbeitenden, die für solche Arbeiten eingesetzt werden, sind entsprechend geschult und haben Schutzmaßnahmen für sich und die Umgebung einzuhalten. Ein Mitarbeiter des technischen Betriebs erhält die erforderliche Sachkunde und wird zukünftig alle Bau- und Unterhaltsmaßnahmen begleiten. Beauftragte Fachfirmen werden dahingehend unterrichtet. Somit ist sichergestellt, dass alle Mitarbeitenden am Klinikstandort Erlangen, Patientinnen und Patienten sowie Besucher und externe Handwerker geschützt werden.
„Es freut mich sehr, dass wir jetzt die Gewissheit haben, dass von unseren Gebäuden in Erlangen keine Gefahr für unsere Patientinnen und Patienten und unsere Mitarbeitenden ausgeht“, betont Dr. Matthias Keilen, Vorstand der Bezirkskliniken Mittelfranken. „Das Thema Asbest wird uns dennoch weiter beschäftigen, sowohl bei Reparaturen, bei denen wir die erforderlichen Sicherheitsmaßnahmen berücksichtigen müssen, als auch beim Abriss der Gebäude für den geplanten Neubau. Schließlich steht der Schutz unserer Patienten und Mitarbeiter an erster Stelle.“