Erlangen – Bayerns Gesundheits- und Pflegeministerin Melanie Huml besuchte heute die neuen Auszubildenden der Pflegeschule im Klinikum am Europakanal. Die 26 jungen Männer und Frauen sind die ersten Azubis, die an der Pflegeschule der P3 Akademie, der Bildungseinrichtung der Bezirkskliniken Mittelfranken, ihre Ausbildung zur Pflegefachfrau und zum Pflegefachmann absolvieren.
„Seit dem 1. September bieten wir in unseren Pflegeschulen hier in Erlangen wie auch am Standort Ansbach den neuen Ausbildungskurs zum Pflegefachmann bzw. zur Pflegefachfrau an“, führt Sabine Schuhmann-Haudeck, Leiterin der P3 Akademie aus. „Wir sind davon überzeugt, dass die neue generalistische Ausrichtung der Ausbildung, das Berufsfeld Pflege deutlich attraktiver macht“, betont Schuhmann-Haudeck. „Die Azubis müssen sich beim Start ins Berufsleben noch nicht festlegen, in welchem pflegerischen Bereich sie zukünftig arbeiten wollen. Das ist neu und gut so. Die jungen Frauen und Männer haben nach den drei Jahren der Ausbildung alle Möglichkeiten: Sie können in der Gesundheits- und Krankenpflege für Erwachsene wie auch für Kinder arbeiten oder in der Altenpflege. Ein Wechsel zwischen den Pflegebereichen ist durch die generalistische Ausrichtung später zudem viel leichter möglich. Das ist ein großer Pluspunkt, der sicherlich dazu beiträgt, dass die Auszubildenden auch nach einigen Berufsjahren dem beruflichen Umfeld treu bleiben.“
Bereits seit dem 1. Januar 2020 ist die Ausbildung der Pflegeberufe in Deutschland neu geregelt. Das heißt konkret, dass die drei bisherigen Berufsbilder Altenpfleger/-in, Gesundheits- und Krankenpfleger/-in und Gesundheits- und Kinderkrankenpfleger/-in abgeschafft und zu einem neuen, universellen Berufsbild zusammengefasst werden. In der generalistischen Ausbildung fließen künftig fachliche Schwerpunkte aus allen drei bisherigen Pflegebereichen zusammen.
„Wir müssen mehr junge Menschen für den Pflegeberuf gewinnen. Das schaffen wir nur, wenn wir ihnen eine moderne und attraktive Ausbildung mit besten Berufsperspektiven bieten“, betont Gesundheitsministerin Melanie Huml. „Dazu trägt die generalistische Pflegeausbildung bei. Denn sie bietet zahlreiche Verbesserungen wie eine Modernisierung der Ausbildungsinhalte und mehr Praxisanleitung.“
Dr. Matthias Keilen, Vorstand der Bezirkskliniken Mittelfranken bedankte sich bei der Ministerin für ihren Besuch wie auch für die Weitentwicklung der Pflegeausbildung. „Bildung und Ausbildung sind ein Schwerpunkt in der Zukunft einer Gesellschaft, insbesondere im hochkomplexen Bereich der Medizin. Die Stärkung der Pflege, die vor allem in Zeiten von Corona verstärkt gefordert wird und auch notwendig ist, drückt sich durch die neue generalistische Ausbildung aus. Dass Sie, Frau Ministerin, diesem durch ihren Besuch hier bei uns Nachdruck verleihen und ein klares Signal senden freut mich außerordentlich,“ betonte Matthias Keilen.
Über die generalistische Ausbildung zur Pflegefachfrau bzw. zum Pflegefachmann
Die dreijährige Ausbildung zur Pflegefachfrau bzw. zum Pflegefachmann ist praxisnah und handlungsorientiert aufgebaut. Dabei wechseln sich Blockunterricht und Praxisphasen ab. Abwechslungsreiche Projektarbeiten, das Üben im Demonstrationsraum sowie verschiedene Exkursionen fördern die Kompetenzen jedes Einzelnen. Der Theorie-Unterricht erfolgt in mindestens 2100 Stunden in den Fächern Grundlagen der Pflege, Gesundheits- und Krankenpflege, Berufskunde, Recht und Verwaltung, Deutsch und Kommunikation sowie Sozialkunde. Die praktische Ausbildung im Umfang von mindestens 2500 Stunden, findet unter anderem in den Fachgebieten Innere Medizin, Neurologie, Geriatrie, Chirurgie, Gynäkologie, Pädiatrie, sowie in der ambulanten Versorgung statt.
Die P3 Akademie bietet als Bildungseinrichtung der Bezirkskliniken Mittelfranken außerdem einen Einsatzschwerpunkt in unterschiedlichen psychiatrischen Fachgebieten an. Je nach Standort der Pflegeschulen können die Einsatzmöglichkeiten im praktischen Bereich variieren. In Ansbach besteht unter anderem eine Kooperation mit ANregiomed, in Erlangen mit dem Universitätsklinikum Erlangen. Die Bezirkskliniken Mittelfranken sind zudem im Rahmen von Ausbildungsverbünden und Kooperationen ein gefragter Partner für die psychiatrischen Pflichteinsätze. Von diesen Ausbildungsverbünden profitieren alle Pflegeschulen und Träger der praktischen Ausbildung.