Erlangen - Seit Beginn des russischen Angriffs sind laut Angaben der Vereinten Nationen etwa 1,7 Millionen Menschen aus der Ukraine geflohen. Immer mehr von ihnen kommen auch nach Mittelfranken. Jetzt ist schnelles Handeln gefragt, um die Geflüchteten gut unterzubringen und zu versorgen. Die Bezirkskliniken Mittelfranken haben sofort reagiert – und stellen neben einer Notunterkunft im Bezirksklinikum Ansbach freie Wohnungen in ihrem Personalwohnheim im Klinikum am Europakanal zur Verfügung.
Bereits Ende letzter Woche konnten vier Wohnungen bezogen werden. Sechs Familienangehörige von Mitarbeitenden der Bezirkskliniken Mittelfranken finden seitdem hier eine sichere Unterkunft. Weitere zehn bislang unmöblierte Wohnungen im Personalwohnheim wurden heute mit neuen Möbeln ausgestattet. Mitarbeitende der Bezirkskliniken Mittelfranken bauten ehrenamtlich das notwendige Mobiliar auf, das von den Bezirkskliniken schnell und unbürokratisch eingekauft wurde. Alle Wohnungen bieten eine eigene Küche, so dass sich die Menschen selbst versorgen können. Die Geflüchteten erhalten zudem eine Grundausstattung wie z.B. Geschirr. Der Bedarf an weiterer Ausstattung wie Kleidung oder Kinderbetten wird gezielt abgefragt und soweit möglich von den Mitarbeitenden der Bezirkskliniken gespendet.
„Es ist ein Gebot der Menschlichkeit und der Solidarität, den Geflüchteten aus der Ukraine beizustehen“, betont Dr. Matthias Keilen. „Deshalb haben wir nicht lange überlegt, sondern sofort gehandelt – und die freien Wohnungen in unserem Personalwohnheim im Klinikum am Europakanal schnellstmöglich bezugsfertig gemacht.“
Spenden für Geflüchtete
Neben dem Engagement für Notunterkünfte und Wohnungen unterstützen viele Mitarbeitende der Bezirkskliniken Mittelfranken die Geflüchteten auch mit Spenden. Sie bringen dabei nicht nur Sach-, Geld- oder Wohnraumspenden ein, sondern auch Kompetenzen. So bieten sie unter anderem therapeutische Hilfe oder, bei entsprechender Fremdsprachenkenntnis, Übersetzungsdienste an. „In einer solchen Situation ist es sicherlich vielen ein Bedürfnis zu helfen und die Menschen, die auf unsere Hilfe angewiesen sind, zu unterstützen. Deshalb haben wir in den Bezirkskliniken eine Koordinierungsstelle eingerichtet, die die zahlreichen Hilfsangebote unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sammelt, und gezielt Angebot und Nachfrage zusammenbringt“, führt Dr. Keilen aus und ergänzt: „Es überwältigt mich und macht unglaublich stolz zu sehen, was unsere Mitarbeitenden innerhalb kürzester Zeit möglich machen. Für dieses große ehrenamtliche Engagement kann ich mich nur bedanken.“
In der Koordinierungsstelle werden auch Hilfsangebote von Mitarbeitenden des Bezirks Mittelfranken erfasst. So konnten zum Beispiel innerhalb kürzester Zeit Angehörige eines ukrainischen Arztes der Bezirkskliniken Mittelfranken in einer Ferienwohnung eines Mitarbeiters des Bezirks Mittelfranken untergebracht werden.