Fürth, 08.11.2021 – „Diese neue Klinik ist ein weiterer wichtiger Meilenstein, wenn es um den Ausbau der flächendeckenden psychiatrischen Versorgung der Menschen in Mittelfranken geht“, betonte Dr. Matthias Keilen, Vorstand der Bezirkskliniken Mittelfranken, anlässlich der Einweihungsfeier. Depressionen, Suchterkrankungen, Angststörungen: Psychische Erkrankungen können jeden von uns treffen und das völlig unabhängig von Alter und Geschlecht. Was Menschen in seelischen Notsituationen dann brauchen, ist eine schnelle und professionelle Hilfe, idealerweise wohnortnah und unkompliziert. Beim Bau der neuen Klinik, welche sich auf dem Gelände der ehemaligen Kinderklinik direkt neben dem Klinikum Fürth befindet, wurde besonderen Wert auf funktionale, helle und gleichzeitig moderne Räumlichkeiten gelegt. „Dieser Ort ist nicht nur ein Ort, an dem man gesund werden kann, sondern an dem es sich auch gut arbeiten lässt. Dies ist ein großer Gewinn für die Region“, erklärte Bezirkstagspräsident Armin Kroder beim Rundgang durch die neue Klinik. Neben großzügigen Aufenthalts- und Therapieräumen gibt es im Inneren der Klinik zudem einen begrünten Innenhof als geschützten Bereich. Dies ermöglicht es auch desorientierten Patientinnen und Patienten regelmäßig nach draußen gehen zu können. Ebenerdige Böden ohne Stufen sowie Patientenrufanlagen in den Bädern runden die moderne Gestaltung der Räume ab. Doch nicht nur das Gebäude ist auf dem neuesten Stand der Technik: Es ist geplant, dass Abläufe, Planungen und Dokumentationen zukünftig digital stattfinden werden.
Hohe Nachfrage nach Behandlungsplätzen
Die Corona-Pandemie hat auch zum Anstieg von psychischen Belastungen geführt. Klaus Holetschek, Staatsminister für Gesundheit und Pflege, machte in seiner Ansprache zur Einweihung klar, wie wichtig der Ausbau solcher Angebote ist: „Eine qualitativ hochwertige Versorgung für psychisch Kranke ist und bleibt einer der Schwerpunkte der bayerischen Gesundheitspolitik. Die psychische Gesundheit spielt für die Lebensqualität des Einzelnen eine ebenso wichtige Rolle wie die körperliche Gesundheit. Deshalb freut mich als Gesundheitsminister die Neubaumaßnahme in doppelter Hinsicht: Zum einen wird die Patientenversorgung spürbar verbessert. Zum anderen erleichtern moderne Arbeitsbedingungen die Tätigkeit der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Der Freistaat fördert den Neubau der Psychiatrischen Fachklinik Fürth mit insgesamt rund 26 Millionen Euro. Auch zukünftig gilt es, den Ausbau der stationären Psychiatrie bedarfsgerecht und unter Berücksichtigung der regionalen Versorgungsstrukturen voranzutreiben.“ Ärzte, Pflegekräfte, Therapeuten und Pädagogen werden sich zukünftig um die Patientinnen und Patienten kümmern und diese von der Aufnahme bis hin zur Entlassung begleiten. Gerade laufen im Gebäude die letzten Bauarbeiten und Probebetriebe. Die ersten Patienten werden ab Ende Februar des kommenden Jahres aufgenommen. Dr. Michael Karp, Oberarzt in der neuen Klinik erläutert: „Unsere neue psychiatrische Fachklinik mit insgesamt 100 Betten verteilt auf vier Stationen möchte die psychiatrische Versorgung psychisch kranker Menschen in der Stadt und im Landkreis Fürth durch ein neues vollstationäres Angebot im Sinne einer wohnortnahen Patientenversorgung erweitern.“
Über die Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie Fürth
In der neuen Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie Fürth werden zukünftig erwachsene Patientinnen und Patienten versorgt. Die Behandlung erfolgt stationär.
Anzahl Betten:
- 100 Betten aufgeteilt auf vier Stationen
- Gerontopsychiatrie 25 Betten
- Psychiatrische Suchterkrankungen: 25 Betten
- Allgemeinpsychiatrie: 2 Stationen mit je 25 Betten
Zu den behandelten Erkrankungen zählen:
- Suchterkrankungen (Alkohol- und Medikamentenabhängigkeiten)
- Allgemeinpsychiatrie (z.B. manisch-depressive Erkrankungen, Psychosen, Angst-, Zwangs- oder Persönlichkeitsstörungen, Depressionen)
- Gerontopsychiatrie (Behandlungsangebote für Menschen über 60 mit psychischen Erkrankungen)
Daten zum Bau:
- Nutzfläche: 4.396 Quadratmeter
- Baubeginn: September 2019
- Inbetriebnahme: 22. Februar 2022