Bei einer Schadstoffüberprüfung im Rahmen der Neubauplanungen für das Klinikum am Europakanal wurden in einem Arbeitsraum im Untergeschoss des Technikgebäudes erhöhte Asbestwerte festgestellt. Ursache ist vermutlich eine beschädigte Deckenverkleidung. Die gemessenen Werte sind zwar nicht extrem kritisch, Vorsichtsmaßnahmen wurden dennoch eingeleitet: So zogen die drei Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die im Raum arbeiten bzw. diesen nutzen in andere Räumlichkeiten um. Der betroffene Bereich wurde komplett geschlossen. Patienten sind in diesem Bereich nicht untergebracht. Im Flur vor dem Arbeitsraum wurde keine Grenzwert-Überschreitung festgestellt. Das Gewerbeaufsichtsamt sowie die Berufsgenossenschaft sind darüber informiert. Als nächste Maßnahme werden nun Messungen in weiteren Bereichen durchgeführt.
Asbest ist ein natürlich vorkommendes silikatisches Mineral. Durch Verwitterung von natürlichen Lagerstätten werden kontinuierlich Asbestfasern freigesetzt. Deshalb misst man auch fernab von Belastungsquellen geringe Faserkonzentrationen – etwa 100 bis 150 Fasern pro Kubikmeter Luft (F/m3) – die sogenannte Hintergrundbelastung. Der in einschlägigen Richtlinien (TRGS 519) genannte Zielwert nach einer Asbestsanierung liegt für Innenräume bei 500 Fasern / m3. Die Messung im betroffenen Bereich hat einen Wert von rund 660 Fasern pro Kubikmeter ergeben. Grundsätzlich ist Asbest bei alten Gebäuden immer ein Thema. Solange es sich um festgebundenen Asbest handelt, der keiner Witterung ausgesetzt ist, werden in der Regel keine schädigenden Fasern freigesetzt. Deswegen ist er in vielen alten Gebäuden nach wie vor verbaut. Abbruch- oder Sanierungsarbeiten aber, bei denen die Asbestplatten beschädigt und damit Fasern freigesetzt werden können, müssen vorsichtig und sachgemäß durchgeführt werden.
Bis der Neubau für das Klinikum am Europakanal Erlangen in Betrieb genommen wird, werden noch einige Jahre ins Land gehen. Ziel ist ein moderner, zusammenhängender Krankenhausbau statt vieler, über das weitläufige Gelände verstreuter Gebäude. Mit dem Start der Bauarbeiten ist nicht vor 2022 zu rechnen. Dennoch laufen bereits heute wichtige Planungen und Vorarbeiten. Erster Schritt ist die Erstellung der Haushaltsunterlage Bau, einer Sammlung von Unterlagen wie Baupläne, Kostenschätzungen usw., mit der Fördermittel beantragt werden. Da für den Neubau viele der alten Gebäude abgerissen werden, müssen auch die Kosten für den Abbruch mitberücksichtigt werden. Wie bei älteren Gebäuden üblich (das Klinikum am Europakanal wurde im Jahr 1978 eingeweiht) erfolgt hierfür eine Schadstoffüberprüfung.