Roth, 29.05.2020 – Depressionen, Burn Out, Ängste: psychische Erkrankungen haben viele Gesichter. Für Betroffene zählt dann vor allem professionelle Hilfe und das schnellstmöglich. Daher bauen die Bezirkskliniken Mittelfranken die regionale Versorgungsstruktur weiter aus: in Roth entsteht in unmittelbarer Nähe zur dortigen Kreisklinik eine psychiatrische Tagesklinik.
Ab Sommer des kommenden Jahres stehen dann 24 Behandlungsplätze für Betroffene zur Verfügung. Ein multiprofessionelles Team, bestehend aus Ärzten, Pflegekräften, Therapeuten und Psychologen kümmert sich von Montag bis Freitag um die Patientinnen und Patienten. Gemeinsam wird ein tagesfüllendes Programm gestaltet, während die Wochenenden und Abende in gewohnter Umgebung zu Hause verbracht werden. „Mit dem Neubau einer Tagesklinik gehen wir einen weiteren wichtigen Schritt in Richtung wohnortnahe Versorgung. Menschen, die schnell Hilfe brauchen, müssen ab sofort nicht mehr in die Ballungsgebiete Nürnberg und Erlangen fahren, sondern erreichen über kurze Wege ihren Ansprechpartner“, so Dr. Matthias Keilen, Vorstand der Bezirkskliniken Mittelfranken.
Gerade im ländlichen Raum fehlen häufig passende Angebote. Die neue Tagesklinik steht nun vor allem Patientinnen und Patienten aus Roth, dem umliegenden Landkreis und Schwabach zur Verfügung. „Für den Landkreis Roth ist eine psychiatrische Tagesklinik ein Gewinn. Eine wohnortnahe Behandlung von Menschen mit psychiatrischen Problemen ist wichtig. Deshalb hat der Landkreis dem Bezirk über Erbpacht eine Fläche zur Verfügung gestellt“, begrüßt Landrat Herbert Eckstein den Baubeginn der Tagespsychiatrie.
Durch die unmittelbare Nähe zur Kreisklinik Roth entsteht vor Ort ein medizinisches Zentrum der somatischen und psychiatrischen Komplettversorgung.
„Für die mittelfränkische Bevölkerung ist diese Einrichtung ein absoluter Gewinn. Gerade ältere Menschen, die auf dem Land wohnen, können häufig nicht so leicht einen Psychiater erreichen“, weiß Bezirkstagspräsident Armin Kroder. Im Konzept der Tagesklinik sind daher vier Behandlungsplätze für gerontopsychiatrische Fälle eingeplant.
Die Bauarbeiten schreiten gut voran und die Fertigstellung ist für Sommer 2021 geplant. Die Bezirkskliniken Mittelfraken verfügen dann über drei große, stationäre Klinikstandorte in Erlangen, Ansbach und Engelthal sowie sieben Tageskliniken und Ambulanzen in Roth, Fürth, Weißenburg, Nürnberg, Neustadt an der Aisch, Höchstadt an der Aisch und Feuchtwangen.
So können jährlich rund 35.000 ambulante sowie 16.300 stationäre / teilstationäre Patientinnen und Patienten versorgt werden. Mit rund 3.000 Beschäftigten sind die Bezirkskliniken gleichzeitig einer der größten Arbeitgeber in der Region.