Erlangen– Fieber, Gliederschmerzen, Husten: während sich das Coronavirus manchmal wie eine Grippeerkrankung präsentiert und weitgehend komplikationsfrei verläuft, so erkranken manche Menschen sehr schwer. So schwer, dass nach überstandener Akutinfektion noch eine Reha-Behandlung notwendig ist. Im Zentrum für Neurologie und Neurologische Rehabilitation in Erlangen wurden von April bis Juni 22 Männer und Frauen, die an COVID erkrankt waren und daraufhin eine anschließende Reha-Behandlung benötigten, versorgt. Hierzu wurde die Station C3S in eine Post-COVID-Station umgewandelt. Für diese Leistung, das flexible Umstrukturieren der Stationen, den engagierten Einsatz und die kreativen Ideen während dieser Phase, erhielt das Zentrum für Neurologie und Neurologische Rehabilitation nun den diesjährigen Erlanger Medizinpreis. „Die Corona-Krise stellte uns sowohl menschlich, als auch organisatorisch vor große Herausforderungen. Das Team des Zentrums für Neurologie und Neurologische Rehabilitation hat hier großartiges geleistet, um den Patienten, die teils an schweren Folgeerkrankungen litten, zu helfen. Daher freue ich mich sehr, dass dieser Einsatz mit dem Medizinpreis gewürdigt wurde“, so Dr. Matthias Keilen, Vorstand der Bezirkskliniken Mittelfranken. Der Verein „Gesundheit und Medizin in Erlangen“ lobt einmal im Jahr den Erlanger Medizinpreis aus. Bewerben können sich alle Unternehmen, Kliniken und Organisationen, die in den verschiedenen Kategorien durch Projekte und Ideen dazu beigetragen haben, medizinische Versorgung und Fortschritt voranzubringen. In diesem Jahr lag der Schwerpunkt auf der Bewältigung der Coronakrise im Frühjahr. Das Zentrum für Neurologie und Neurologische Rehabilitation erhielt den Preis für seinen besonderen Einsatz, der für alle Beteiligten eine große Herausforderung war. Das gesamte Team begab sich auf therapeutisches und organisatorisches Neuland. Gerade in der Anfangszeit der Coronapandemie war das Wissen über das neuartige Virus noch sehr begrenzt. Für die Reha-Behandlung war ein ausgefeiltes Schutzkonzept nötig. Dies umfasste die Umstrukturierung einer Station zur Post-COVID-Station mit Schleuse, Bildung eines nur für die Betroffenen zuständigen Teams und Schulungen der Mitarbeitenden zum Umgang mit der Erkrankung sowie der persönlichen Schutzausrüstung. Hinzu kam die emotionale Anspannung: Angehörige durften die Klinik nicht mehr betreten, machten sich Sorgen und wurden vom Team daher mit vielen einfühlsamen Telefonaten auf dem Laufenden gehalten. „Ein Teil der Patienten hat sich trotz schwerer pulmonaler oder kardialer Einschränkungen rasch erholt und konnte nach Hause oder in eine Anschlussheilbehandlung entlassen werden. Das freut mich sehr, zeigt es doch, dass der unermüdliche Einsatz des ganzen Teams erfolgreich war und ist. “, erläutert Chefarzt Dr. Friedrich von Rosen.