In knapp 20 Tagen starten wir mit unserem Behandlungsangebot in Roth. Die Räumlichkeiten erhalten gerade ihren Feinschliff, das Behandlungsteam trifft seine letzten Vorbereitungen und freut sich auf die Arbeit mit den Patientinnen und Patienten. Auch in dieser Ausgabe unseres Newsletters kurz + knapp dreht sich alles darum, was die Patientinnen und Patienten bei uns in Roth erwartet. Wir stellen das Leitungsteam vor, erklären, wie der therapeutische Prozess in der Tagesklinik aussieht und welche Bedeutung die Arbeit mit Angehörigen für die Therapie hat. Viel Spaß beim Lesen!
Wir stellen Ihnen das Leitungsteam der Psychiatrischen Tagesklinik in Roth vor. Erfahren Sie auch, welche weiteren Berufsgruppen dort arbeiten.
Organisatorisch ist die Psychiatrische Tagesklinik in Roth der Klinik für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik am Bezirksklinikum Ansbach zugeordnet. Chefarzt der Klinik ist Prof. Dr. Mathias Zink. Die Leitung vor Ort übernehmen für den ärztlichen und therapeutischen Bereich Heike Duncan, für die Pflege Christian Zabold.
Heike Duncan ist Fachärztin für Psychiatrie und Psychotherapie.
„Zuletzt arbeitete ich als angestellte Fachärztin beim Medic-Center in Nürnberg. Aber die Bezirkskliniken Mittelfranken kenne ich sehr gut, von 2012 bis 2019 war ich als Ärztin an der Frankenalb Klinik in Engelthal. Jetzt kann ich es kaum noch erwarten, in Roth mit einem engagierten Team Patienten zu behandeln.“
Christian Zabold ist Fachpfleger für Psychiatrie.
„Seit 1996 arbeite ich bei den Bezirkskliniken Mittelfranken. Ich konnte hauptsächlich in der Psychosomatik (Depressionsstation), aber auch auf einer Akut-Aufnahmestation sowie der Tagesklinik in Weißenburg vielfältige Erfahrungen sammeln. Ich freue mich sehr darauf, die neue Tagesklinik mit aufzubauen und hoffe mit dem teilstationären Angebot vielen Patienten helfen zu können.“
Das Behandlungsteam ist multiprofessionell aufgestellt und besteht aus folgenden Berufsgruppen: Ärztlicher Dienst, Pflegedienst, psychologischer, sozialpädagogischer und spezialtherapeutischer Dienst (u.a. Ergotherapie, Sporttherapie) sowie medizinische Fachangestellte.
Vom ambulanten Vorgespräch bis zur Nachsorgevorbereitung vor der Entlassung: Die Therapie an der Tagesklinik wird gut strukturiert – immer gemeinsam mit dem Patienten.
Ambulantes Untersuchungsgespräch
Vor der Aufnahme in die Tagesklinik vereinbart der Patient einen Termin für ein ambulantes Untersuchungsgespräch in der Psychiatrischen Institutsambulanz. Hier geht es vor allem darum zu klären, ob der Patient gut von der Behandlung in der Tagesklinik profitieren kann. Der Therapeut verschafft sich einen Eindruck über die Motivation des Patienten und ob er in der Lage ist, außerhalb der tagesklinischen Therapie – also abends, nachts und am Wochenende –seinen Alltag ohne therapeutischen Hilfe zu meistern. Darüber hinaus vereinbaren Therapeut und Patient drei zentrale und realistisch erreichbare Therapieziele. Nach Klärung der Aufnahmeindikation wird dem Patienten ein Aufnahmetermin mitgeteilt.
Aufnahme
Jedem Patienten werden zu Beginn der Therapie in der Tagesklinik ein Therapeut sowie eine Pflegekraft als feste Bezugspersonen zugeordnet. Am Aufnahmetag wird er vom Pflegepersonal begrüßt, erhält grundlegende Informationen zum Ablauf der Behandlung und seine persönlichen Unterlagen. Im Laufe des Tages findet auch das Aufnahmegespräch mit dem Bezugstherapeuten statt, bei dem die vorläufige Diagnose gestellt oder überprüft wird sowie die Ergebnisse des ambulanten Untersuchungsgesprächs besprochen und verifiziert werden.
Tagesablauf
Der Tag startet mit einer Morgenrunde im Kreise aller Mitpatientinnen und -patienten sowie einer Pflegekraft. Dabei werden das aktuelle Befinden und organisatorische Dinge besprochen. Anschließend folgen die verschiedenen Therapien gemäß dem individuellen Therapieplan (s. auch Therapiebausteine in Ausgabe 1 des Newsletters). Das Mittagessen wird gemeinsam eingenommen, gefolgt von weiteren Therapiemaßnahmen. Vor der Rückkehr nach Hause erfolgt eine gemeinsame Abschlussrunde.
Nachsorgevorbereitung vor der Entlassung
Spätestens mit Beginn der teilstationären Therapie kümmern wir uns auch um die Entlass- und Nachsorgeplanung. Dazu gehören zum einen therapeutische Maßnahmen wie die Psychoedukation, zum anderen auch die Arbeit in der Ressourcengruppe, in der ein funktionsfähiger, individueller Selbstfürsorgepass, ein Krisenplan und ein Wochenplan zur Tages- und Wochenstruktur erarbeitet werden. Diese Ressourcen werden im Rahmen der Einzelgespräche, der Gruppentherapie und auch des Trialogs verfestigt. Ausführlich besprechen wir auch, wie die weitere medizinische und komplementäre Versorgung aussehen kann, zum Beispiel in Zusammenarbeit mit niedergelassenen Fachärzten und Psychotherapeuten, unsereren Institutsambulanzen oder Beratungsstellen. Auch die Entlassmedikation zur praktikablen Weiterführung nach dem teilstationären Aufenthalt wird sorgfältig erarbeitet.
Was bedeutet Trialog? Und warum ist es in der Therapie so wichtig, die Angehörigen mit einzubeziehen?
Trialog – Einbeziehung vertrauter Bezugspersonen in die Therapie
Ein wichtiger Baustein für eine langfristig erfolgreiche Therapie ist für uns die sogenannte trialogische Arbeit. Dabei sind die drei wichtigsten Beteiligten – nämlich der Patient, der Therapeut und eine enge und vertraute Bezugsperson – gemeinsam und auf Augenhöhe miteinander im Gespräch. Der Angehörige erhält im Beisein des Patienten wichtige Informationen über die Erkrankung und die Erfordernisse im Umgang mit dem Betroffenen. Außerdem können Erkenntnisse über die Beziehung oder das Zusammenleben direkt in die Therapie mit einbezogen werden und so den Therapieerfolg erhöhen. Schließlich wird eine erfolgreiche Entlassung vorbereitet, das Krisenmanagement und die Nachsorge geklärt.
Die Einbeziehung einer vertrauten Bezugsperson geschieht immer und ausschließlich mit der ausdrücklichen Zustimmung des Patienten.
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Bestellung gedruckter Exemplare der Angehörigeninformationen
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