Die Würde eines Menschen endet nicht mit dem Tod – liebevoll gepflegte Grabstätten sind ein Ort der Erinnerung und Wertschätzung. Mit einem aktuellen Projekt bewahrt das Soziotherapeutische Wohnheim Ansbach das Andenken an Menschen, die sonst vergessen werden würden.
Das Soziotherapeutische Wohnheim gibt Frauen und Männern ein Zuhause, die nicht in anderen Einrichtungen untergebracht werden können. Die Bewohnerinnen und Bewohner leiden zum Teil unter schweren chronisch-seelischen Behinderungen – in der Einrichtung finden sie eine Heimat, die ihnen Sicherheit und Geborgenheit bietet, manchmal bis an ihr Lebensende.
Einige von ihnen haben keine Familie mehr oder es fehlen die Mittel für ein ordentliches Begräbnis. Sie werden dann im Waldfriedhof in der Nähe des Bezirksklinikums Ansbach beigesetzt, in einem sogenannten Armengrab – und oft erinnert nur ein schlichtes Holzkreuz daran, dass diese Menschen gelebt haben. Das ist zu wenig, dachten sich Mitarbeiter und Bewohner des Soziotherapeutischen Wohnheims. Gemeinsam erneuerten sie zwei Ruhestätten: Sie setzten Pflanzen ein, umrandeten das Grab mit Steinen und brachten eine Namenstafel an. Dabei halfen ihnen die Gärtner des Bezirksklinikums Ansbach – das Blumenhäuschen unterstützte das Projekt mit Blumenspenden.
Die Grabgestaltung hat eine klare Botschaft: Die Bewohnerinnen und Bewohner des Soziotherapeutischen Wohnheims bleiben auch nach ihrem Tod in Erinnerung. Mit den Gräbern haben ihre Mitmenschen einen würdevollen Ort, um zu trauern und Abschied zu nehmen. Zudem bieten sie Anlass, über den eigenen Umgang mit Trauer und Tod nachzudenken.
Das Soziotherapeutische Wohnheim Ansbach bietet Platz für 50 Frauen und Männer mit psychische Störungen. Das Team aus Pädagogen, Therapeuten, Pflege- und weiteren Fachkräften versorgt und fördert die Menschen in ihrer Einzigartigkeit. Es schafft ein lebenswertes Zuhause, in dem die Bewohnerinnen und Bewohner ihren Alltag strukturieren und lebenspraktische Fähigkeiten lernen können.