Die Abkürzung „ADHS“ steht für „Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitätsstörung“. Dahinter verbirgt sich eine der häufigsten psychischen Auffälligkeiten bei Kindern und Jugendlichen. Man nimmt an, dass etwa 2 bis 6 Prozent darunter leiden.
Charakteristisch für ADHS sind drei sogenannte Kernsymptome:
Menschen mit ADHS haben ein erhöhtes Risiko für zusätzliche psychische Störungen. Diese sogenannten Komorbiditäten müssen unbedingt mitbehandelt werden. Sonst können sie die Prognose der ADHS maßgeblich negativ beeinflussen. Etwa 60 % der betroffenen Kinder weisen derartige Begleiterscheinungen auf.
Dazu zählen vor allem:
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Aufgrund der großen Bandbreite an Symptomen ähnelt ADHS zahlreichen anderen Krankheitsbildern. Das wirft die Frage auf, wie zuverlässig die Störung diagnostiziert werden kann. Gerade bei Kindern lassen sich einige Symptome nur schwer von entwicklungstypischen Verhaltensweisen unterscheiden.
Ob wirklich eine krankhafte Störung vorliegt, kann nur ein erfahrener Arzt oder Psychotherapeut feststellen. Dafür ist eine differenzierte Untersuchung notwendig. Die Auffälligkeiten müssen mindestens sechs Monate und in Schule und Freizeit auftreten. Erst dann kann man von ADHS sprechen.
Wichtige Bausteine im Rahmen der Diagnosestellung sind:
Bei ADHS handelt es sich um eine neurobiologische Funktionsstörung im Gehirn. Dort ist das Gleichgewicht wichtiger Botenstoffe gestört, die für die Wahrnehmung, die Konzentration und die Impulskontrolle zuständig sind. Die Ursachen und Entstehungsbedingungen der ADHS sind noch nicht vollständig geklärt. Es gilt aber als sicher, dass das Störungsbild nicht auf eine einzige Ursache zurückzuführen ist.
Es lassen sich drei Hauptfaktoren definieren:
Die charakteristischen Verhaltensauffälligkeiten einer ADHS und begleitende Störungen sind vielfach gut behandelbar. Abhängig von Erscheinungsbild, Schweregrad, Alter und Begleitstörungen kommen unterschiedliche Therapien infrage. Darunter psychosoziale, pädagogische, psychotherapeutische und medikamentöse Maßnahmen. Die besten Erfolge erzielt meist ein so genanntes multimodales Konzept. Hier kommen unterschiedliche Therapien zum Einsatz.
Entscheidend ist, die Behandlung ganz individuell anzupassen. Außer der Familie ist bei Bedarf auch das nähere soziale Umfeld (Lehrer, Verwandte und Freunde) aufzuklären. An erster Stelle steht eine Verbesserung der Lebensqualität und das Erlernen von Strategien, um trotz Einschränkungen besser mit Anforderungen zurecht zu kommen.
Mögliche Bausteine eines Behandlungskonzeptes:
ADHS ist keine Krankheit, die einfach wieder verschwindet. Bei 10% der ADHS-Kinder bleibt das Krankheitsbild später sogar vollständig erhalten. Weitere 35% zeigen Symptome, die sie im Alltag deutlich einschränken. Ohne angemessene und konsequente Behandlung besteht das Risiko lebenslanger Konsequenzen, z.B. fehlendem Schulabschluss. Folglich auch keine Möglichkeit, den Beruf zu erlernen, der ihren intellektuellen Möglichkeiten entspricht.
Betroffene haben oft erhebliche Schwierigkeiten soziale und partnerschaftliche Beziehungen aufzubauen und zu halten. Sie sind gefährdet, psychisch zu erkranken. Es besteht auch ein Risiko von Alkohol oder harten Drogen abhängig zu werden.
Das zeigt: Die Aufmerksamkeitsdefizitstörung ist keine reine Kinderkrankheit. Bei rund 60% der Betroffenen bleibt sie bis ins Erwachsenenalter hinein bestehen. In schweren Fällen bedarf sie einer fortwährenden Behandlung.
Bei Erwachsenen deuten folgende Anzeichen auf ADHS hin:
Wie bei Kindern und Jugendlichen spielen beim Test verschieden Faktoren eine Rolle. Darunter:
Als Sorgeberechtigter wenden Sie sich an die Kinder- und Jugendpsychiatrie in Ansbach. In unseren Institutsambulanzen in Ansbach oder Neustadt Aisch können Sie einen Termin für ein Erstgespräch vereinbaren, zu dem Sie gemeinsam mit Ihrem Kind kommen. Es gibt dort die Möglichkeit, die Krankheit zu diagnostizieren und zu behandeln. Sie können Ihr Kind sowohl ambulant als auch bei Bedarf in der Tagesklinik oder auf der Station behandeln lassen.
Bezirksklinikum Ansbach
Psychiatrische Institutsambulanz für Kinder und Jugendliche