Anlässlich der tragischen Geschehnisse rund um die Gasmord-Aktion im Zweiten Weltkrieg fand am vergangenen Wochenende für Vertreterinnen und Vertreter des Bezirks und der Bezirkskliniken Mittelfranken eine Gedenkfahrt zum Schloss Hartheim in Alkoven in Österreich statt, um den Opfern und deren Angehörigen zu gedenken.
Etwa 1.800 Pfleglinge aus den mittelfränkischen Heil- und Pflegeanstalten wurden in der Zeit von Oktober 1940 bis Juni 1941 in speziell eingerichtete Tötungsanstalten in Gaskammern erstickt. Fast 70 Prozent der Opfer dieser Gasmord-Aktion aus Mittelfranken wurden im Schloss Hartheim bei Linz in Österreich ermordet.
Die Gedenkveranstaltung am vergangenen Wochenende begann mit einer Führung durch die Gedenkstätte. Gegen 17 Uhr fand die Gedenkfeier statt, die musikalisch von zwei Musikern aus Linz umrahmt wurde. Nach einer Begrüßung durch Herrn Eigelsberger folgten von Bezirkstagspräsident Peter Daniel Forster und Frau Stinne Fronius, Kaufmännische Vorständin der Bezirkskliniken Mittelfranken, jeweils ein Grußwort. Anschließend kamen Angehörige zu Wort und erzählten ihre persönliche Geschichte bezüglich der Gedenkstätte.
Die Reise rundeten die Enthüllung der Gedenktafel und die Übergabe einer Liste mit den Opferdaten der Forschungsstelle von Frau Kasparek an Herrn Eigelsberger und eine Blumenniederlegung im Innenhof der Gedenkstätte ab.
Führung mit allen Gästen durch das Gelände des Schloss Hartheim
Begrüßung durch Herr Eigelsberger in Stellvertretung für Herrn Schwanninger
Grußwort des Bezirkstagspräsidenten Peter Daniel Forster
Grußwort der Vorständin der Bezirkskliniken Mittelfranken Stinne Fronius
Rede von Romana Philipps, Angehörige von Luise Marie Lang (Großtante),
die in der Heil- und Pflegeanstalt Erlangen untergebracht war
Rede von Kathrin Lawrenz, Angehörige von Marie Herbolsheimer (Urgroßmutter),
die in der Heil- und Pflegeanstalt Ansbach untergebracht war
Rede von Dr. Gerhard Mutzke, Angehöriger von Johann Thomas Heindel (Großvater mütterlicherseits)
und Alfred Heindel (Onkel), die beide Opfer der Erlangener T4-Aktion waren
Rede von Claudia Marie Escherich, Angehörige von Margarethe Escherich (Großmutter),
die in der Heil- und Pflegeanstalt Ansbach untergebracht war
Rede von Bezirksheimatpflegerin des Bezirks Mittelfranken Katrin Kasparek,
die stellvertretend für eine Angehörige spricht
Musikalische Umrahmung durch Roand Pichler (Klarinette) und Ivo Truhlar (Gitarre)
Führung mit allen Gästen durch das Schloss Hartheim
Übergabe der Opferdaten der Forschungsstelle an die Gedenkstätte
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Mehr Informationen zum Lern- und Gedenkort Schloss Hartheim können Sie hier nachlesen (PDF) oder besuchen Sie die Webseite www.schloss-hartheim.at.
Zur Pressemitteilung des Bezirk Mittelfranken gelangen Sie hier.
Bildnachweis (alle Fotos): Sarah Spirova/Bezirk Mittelfranken