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Kommunalunternehmen schließt Geschäftsjahr mit minus 3,3 Mio. Euro ab
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Außerplanmäßige Investitionen in IT-Infrastruktur nach Hackerangriff belasten das Ergebnis
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Modernisierung der Klinikstandorte bleibt zentrale Priorität bei Investitionsmaßnahmen
Ansbach - Ein Hackerangriff und hohe Investitionen haben das Geschäftsjahr 2024 maßgeblich geprägt. Vor diesem Hintergrund schließen die Bezirkskliniken Mittelfranken mit einem Defizit von 3,3 Millionen Euro ab. In seiner aktuellen Sitzung verabschiedete der Verwaltungsrat den Jahresabschluss und erteilte dem Vorstand Entlastung.
Das Defizit resultiert aus einem außergewöhnlichen Geschäftsjahr: Im Januar 2024 legte ein Hackerangriff Teile der IT-Infrastruktur lahm. Über Monate hinweg mussten die Bezirkskliniken auf analoge Lösungen zurückgreifen, um den Betrieb aufrechtzuerhalten. Trotz dieser Einschränkungen blieb die Patientenversorgung stabil – die Auslastung der Kliniken entsprach dem Niveau des Vorjahres.
Der positive Jahresabschluss von 2023 ließ sich jedoch unter diesen Bedingungen nicht wiederholen. Kurzfristige und außerplanmäßige Investitionen in die IT-Sicherheit belasteten das Ergebnis: Rund 6,8 Millionen Euro flossen nach dem Hackerangriff in Wiederaufbau und Modernisierung der digitalen Infrastruktur.
„Diese ungeplanten Investitionen fallen zusammen mit Ausgaben für laufende Baumaßnahmen, mit gestiegenen Kosten für die Umsetzung des Krankenhauszukunftsgesetzes wie auch Mehrkosten durch die guten Tarifabschlüsse,“ betont Dr. Matthias Keilen, Vorstand Medizin, und ergänzt: „Daher ist dieser Jahresabschluss ein solides Ergebnis. Wir haben die Krise gemeinsam gemeistert und unsere IT gleichzeitig zukunftsfähig gemacht.“
„Trotz Defizit sprechen wir von einem guten Jahresabschluss“, unterstreicht Bezirkstagspräsident und Verwaltungsratsvorsitzender Peter Daniel Forster. „Unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter haben in einer Ausnahmesituation Herausragendes geleistet – fachlich und organisatorisch. Sie hielten den Klinikbetrieb stabil und begrenzten den wirtschaftlichen Schaden deutlich. Dafür danke ich im Namen des Verwaltungsrates ausdrücklich.“
Mit Weitblick Zukunft gestalten
Auch angesichts schwieriger Rahmenbedingungen halten die Bezirkskliniken an Zukunftsprojekten, die eine moderne und umfassende Versorgung der Patientinnen und Patienten sichern, fest.
Mit der Generalausbauplanung am Klinikum am Europakanal entsteht bis Mitte der 30er Jahre für rund 200 Millionen Euro ein Neubau für die bestehende Fachklinik, der den modernsten ökologischen und fachlichen Standards entspricht. Im Frühjahr dieses Jahres wurde bereits die neue digitalisierte und automatisierte Apotheke, die alle Klinikstandorte der Bezirkskliniken Mittelfranken versorgt, in Betrieb genommen. Im Herbst folgt das Richtfest für Bauabschnitt Eins, der sechs Stationen mit insgesamt 144 Betten und zentralen Therapieflächen umfasst.
Darüber hinaus erweitern die Bezirkskliniken Mittelfranken ihre Versorgungsleistungen. In Treuchtlingen entsteht bis 2026 eine neue Fachklinik für Psychosomatik mit 143 Behandlungsplätzen. In Neustadt an der Aisch laufen die Planungen für eine neue Psychiatrische Tagesklinik für Kinder und Jugendliche.
Gezielte Investitionen in die Zukunft, in Gebäude, Ausstattung und digitale Prozesse, sind die Voraussetzung dafür, die Menschen in Mittelfranken auch zukünftig flächendeckend und bestmöglich versorgen zu können. Darin sind sich Dr. Matthias Keilen und Stinne Fronius, seit Januar 2025 Kaufmännische Vorständin der Bezirkskliniken, einig. „Klar ist aber auch: In Phasen der Investition bleibt unterm Strich weniger übrig. Das weiß jeder Häuslebauer. Aber es zahlt sich langfristig aus!“, so Keilen.