Treuchtlingen – Heute, rund ein Jahr nach der Grundsteinlegung, feierten die Bezirkskliniken Mittelfranken einen weiteren Meilenstein: das Richtfest für die neue Psychosomatische Fachklinik in Treuchtlingen. Dr. Matthias Keilen, Vorstand der Bezirkskliniken Mittelfranken, begrüßte zu diesem Festakt Judith Gerlach, Bayerische Staatsministerin für Gesundheit, Pflege und Prävention, Peter Daniel Forster, Bezirkstagspräsident von Mittelfranken, und Dr. Dr. Kristina Becker, Erste Bürgermeisterin der Stadt Treuchtlingen.
Psychosomatische Fachklinik mit überregionaler Strahlkraft
„Wir schaffen hier ein Krankenhaus, das Menschen mit seelischen Leiden optimale Heilungschancen bietet“, sagt Dr. Matthias Keilen, Vorstand der Bezirkskliniken Mittelfranken. „Sie profitieren hier von modernen Therapien in einem freundlichen, hellen Klinikambiente, inmitten der herrlichen Landschaft des Altmühltals. Mit diesem Dreiklang aus Spitzenmedizin, beeindruckender Natur und zeitgemäßer Klinikarchitektur werden wir nicht nur Patientinnen und Patienten aus der Region, sondern aus ganz Deutschland für unsere neue Fachklinik gewinnen.“
Die Klinik bietet insgesamt 143 Behandlungsplätze. Im Rahmen der Neueröffnung werden auch Behandlungsplätze aus dem Bezirksklinikum Ansbach und dem Klinikum am Europakanal Erlangen nach Treuchtlingen verlegt. Dadurch entsteht ein spezialisiertes psychosomatisches Fachzentrum, das präzise an den Bedürfnissen von Patientinnen und Patienten mit psychosomatischen Erkrankungen ausgerichtet ist.
Die Baukosten für diese fortschrittliche Klinik belaufen sich auf über 80 Millionen Euro. Mehr als die Hälfte dieser Summe, über 40 Millionen Euro, wird vom Freistaat Bayern finanziert. Der Beginn des Klinikbetriebs ist für Mitte 2026 geplant.
Breites Behandlungsangebot
Die Psychosomatische Fachklinik in Treuchtlingen bietet Menschen mit psychosomatischen Leiden eine professionelle, ganzheitliche Betreuung. Ein multiprofessionelles Team aus den Disziplinen Medizin, Psychologie, Gesundheits- und Krankenpflege und Spezialtherapie wird in der neuen Fachklinik die Patientinnen und Patienten versorgen. Es behandelt Menschen, die unter vielfältigen Störungen, vor allem Depressionen, Ängsten und Zwängen, leiden. Dabei setzt das Team auf moderne, evidenzbasierte Psychotherapie, vor allem die kognitive Verhaltenstherapie mit den Weiterentwicklungen der sogenannten dritten Welle in einem Gesamtkonzept integrativer Psychotherapie. Dazu kommen ergänzend kreative Therapien, Sport, Entspannung und eine umfassende sozialpädagogische Unterstützung.
Die Klinik bietet neben modernen Behandlungsräumen auch einen Multifunktionssaal und einen Fitnessraum. Im Außenbereich können Patientinnen und Patienten ein Sportfeld für Aktivitäten wie Volleyball, Basketball oder Badminton nutzen. Dazu kommen Tischtennisplatten, weitläufige Grünanlagen mit einer Yogawiese oder eine Boulderanlagen für die Sporttherapie. Die unmittelbare Nähe zur Stadt und zusätzliche Angebote wie die Therme machen Treuchtlingen zu einem idealen Ort, um Ruhe zu finden und die Gesundheit wiederzuerlangen.
Wohnortnahe Versorgung
Mit der Eröffnung der neuen Fachklinik in Treuchtlingen bauen die Bezirkskliniken Mittelfranken ihr spezialisiertes Angebot in der Region zum Wohl der Patientinnen und Patienten weiter aus und schaffen mit diesem Leuchtturmprojekt ein erkennbares Profil in der Versorgungslandschaft Nordbayerns. Bayerns Gesundheitsministerin Judith Gerlach betont: „Wir wollen die psychiatrischen und psychosomatischen Versorgungsstrukturen für die Menschen im Freistaat entsprechend ihrer regionalen Bedürfnisse zukunftsweisend ausrichten. Durch die neue Psychosomatische Fachklinik in Treuchtlingen und die psychiatrischen Angebote in Erlangen und Ansbach gewährleisten die Bezirkskliniken eine wohnortnahe Behandlung von Menschen mit psychischen Erkrankungen im südlichen Mittelfranken.“ Sie ergänzt: „Das Projekt ist auch ein gelungenes Beispiel für eine Strukturverbesserung im ländlichen Raum. Denn durch die Psychosomatische Fachklinik wird das ehemalige Gesundheitszentrum Treuchtlingen sinnvoll weitergenutzt. Die Bayerische Staatsregierung hat diese vorbildliche Strukturmaßnahme deshalb von Anfang an begrüßt und tatkräftig unterstützt: Der Freistaat fördert den Neubau mit über 40 Millionen Euro. Ich kann Ihnen versichern: Wir sind und bleiben ein verlässlicher Partner der Bezirkskliniken!“
Peter Daniel Forster, Bezirkstagspräsident von Mittelfranken, fügt hinzu: „Die steigende Anzahl psychischer Erkrankungen erfordert angemessene Versorgungsmöglichkeiten. Besonders außerhalb der Ballungsgebiete um Nürnberg, Fürth und Erlangen mangelt es oft an entsprechenden Hilfsangeboten. Daher freue ich mich, dass erkrankte Menschen bald wohnortnah eine professionelle Anlaufstelle finden werden. Wenn die neue Klinik darüber hinaus auch überregional Patientinnen und Patienten anzieht, ist das ein großer Gewinn für die Bezirkskliniken Mittelfranken und die Stadt Treuchtlingen.“
Umweltfreundliche Wärme aus der Region
Die Bezirkskliniken Mittelfranken sind sich ihrer Verantwortung gegenüber der Umwelt bewusst. Deshalb entschieden sie sich bereits im Herbst dieses Jahres für eine nachhaltige Wärmeversorgung durch das Nahwärmenetz der Stadtwerke Treuchtlingen. Die klimafreundliche Wärme liefert dabei größtenteils ein Biomassekraftwerk der Stadtwerke, das nachhaltig mit regionalen Hackschnitzeln, einem nachwachsenden Rohstoff, betrieben wird.
In dieser Zusammenarbeit mit den Stadtwerken spiegelt sich das übergeordnete Ziel der Bezirkskliniken Mittelfranken wider: die zukünftige Verwirklichung vollständiger Klimaneutralität. Der Klinikverbund setzt deshalb nicht nur in Treuchtlingen auf klimaneutrale Wärme. Auch an den Standorten Ansbach und Erlangen sind moderne Hackschnitzelanlagen Kernstück des Wärmeversorgungskonzeptes.
Außerdem werden alle Neubauten der Bezirkskliniken mit Photovoltaik-Anlagen ausgestattet. Hierfür investiert der Klinikverbund insgesamt mehr als 1,6 Mio. Euro aus Eigenmitteln. Im Rahmen des Energiemanagements (zertifiziert nach DIN ISO 50001:2018) werden zudem viele weitere Projekte verfolgt. Dazu zählen unter anderem die Nutzung von Ökostrom, der Ausbau der E-Mobilität, die Umrüstung auf LED-Beleuchtung oder der Austausch von Pumpen zur Warmwasser- und Heizungsverteilung. Somit leisten die Bezirkskliniken schon jetzt einen wichtigen Beitrag zum erklärten Ziel „Klimaneutralität 2040“ in Mittelfranken.
Über die Bezirkskliniken Mittelfranken
Mit über 3.200 Mitarbeitenden sind die Bezirkskliniken Mittelfranken eines der größten Klinikunternehmen der Region. Neben dem Bezirksklinikum Ansbach, der Frankenalb-Klinik Engelthal, dem Klinikum am Europakanal und der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie Fürth wird die Fachklinik in Treuchtlingen der fünfte stationäre Klinikstandort.