Das neue Leitbild ist ein Wegweiser für das Handeln in den Bezirkskliniken Mittelfranken. Ziel ist, dass Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sich daran orientieren, um eine optimale Versorgung der Patientinnen und Patienten oder der Bewohnerinnen und Bewohner zu gewährleisten – sowohl in qualitativer als auch in menschlicher Hinsicht. Ebenso stellen die Leitlinien die Zukunftsfähigkeit des Klinikverbunds sicher.
Weniger Ökonomisierung
Eine grundlegende Änderung betrifft ein derzeit viel diskutiertes Thema: die Ökonomisierung des Kliniksystems. „Manchmal kommt es nicht darauf an, was man schreibt, sondern was man weglässt“, sagt Dr. Matthias Keilen. „Wir haben einen Passus aus dem alten Leitbild entfernt, der die Ökonomisierung im Krankenhaussystem zu sehr in den Vordergrund rückte. Das heißt nicht, dass wir nicht wirtschaftlich arbeiten müssen. Es bedeutet jedoch, dass wir Patientinnen und Patienten in erster Linie nach medizinisch und therapeutisch sinnvollen Kriterien behandeln, und nicht nach ökonomischen.“
Offene Unternehmenskultur
Es ist bekannt, dass eine neue Generation von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern mit anderen Erwartungen an potenzielle Arbeitgeber herantritt als frühere Generationen. Laut einer Umfrage des Hartmannbundes aus den Jahren 2018/19 wünschen sich Assistenzärztinnen und -ärzte unter anderem mehr Mitspracherecht im Klinikalltag. Es ist auch schon lange bekannt, dass Pflegekräfte, neben einem guten Gehalt, mehr Wertschätzung und Anerkennung wollen. Aufgrund des Fachkräftemangels können sie das auch einfordern.
Die Leitbildinhalte erarbeitete die Geschäftsleitung der Bezirkskliniken Mittelfranken mit Unterstützung von Prof. Dr. Dr. med. Karl-Heinz Wehkamp, einem Experten für klinische Ethik, Organisations- und Unternehmensethik. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter hatten die Möglichkeit, Ziele und Inhalte zu reflektieren und deren Umsetzbarkeit zu beurteilen. Im Rahmen einer Mitarbeiterbefragung konnten sie die Weiterentwicklung des Leitbildes gezielt anstoßen.
Das Leitbild gilt für alle Mitarbeitenden und Führungskräfte. Es bildet die Grundlage für den Verhaltenskodex und die Unternehmensstrategie, die in diesem Jahr ebenfalls weiterentwickelt wurde. Die Strategie wurde konkret für den Zeitraum 2023 bis 2027 formuliert und richtet sich an den ökonomischen und qualitativen Anforderungen der Jahre seit 2020 aus. Das heißt: Sie berücksichtigt die aktuellen Krisen, die sich verstärkenden Digitalisierungsanforderungen und den Fachkräftemangel. Neu ist unter anderem, dass Nachhaltigkeit mit ihren drei Säulen ökologische, ökonomische und vor allem soziale Nachhaltigkeit in die Unternehmensmission mit aufgenommen wurde.